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Medienmitteilung «Gründung Branchenverband InVIEdual»

Medienmitteilung

Menschen mit Behinderungen, die mit Assistenz selbstbestimmt zuhause leben, wollen als Expertinnen/Experten in eigener Sache überall dort mitreden, wo es um Arbeitsverhältnisse und Arbeit von persönlicher Assistenz geht. Deshalb gründen sie am 2. Dezember den Verein und Branchenverband «InVIEdual – Menschen mit Behinderungen stellen Assistent_innen an».


Warum es InVIEdual braucht

Die Bedürfnisse und Anliegen von Menschen mit Behinderungen, die mit Assistenz leben, sind in der Öffentlichkeit, bei Behörden und Verwaltung kaum bekannt. Einige Beispiele:

  • Das Seco verabschiedete im Sommer 2018 Richtlinien für Arbeitsverhältnisse in Privathaushalten. Darin steht, dass zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens keine aktive Arbeitszeit geplant werden darf. Für Menschen mit Behinderungen, die beim Zubettgehen auf Assistenz angewiesen sind, heisst das: Lichterlöschen vor 23 Uhr und keine Unterstützung mehr bis 6 Uhr morgens, auch wenn sie früher zur Arbeit müssen.

  • Im Frühling 2020 hatten Privathaushalte keinen Zugang zu Hygienemasken. Menschen mit Behinderungen, die mit Assistenz leben, sind als Arbeitgebende aber verpflichtet, ihre Assistentinnen und Assistenten zu schützen.

  • Die im November 2020 kommunizierten Triagerichtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) diskriminieren Menschen mit Behinderungen, die auf Assistenz angewiesen sind.

InVIEdual wird als Branchenverband die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Öffentlichkeit, den Behörden und der Verwaltung vertreten. Als Arbeitgeberverband wird InVIEdual Verantwortung in der Sozialpartnerschaft wahrnehmen, und als Selbstvertretungsorganisation Assistenznehmende vernetzen und für ein Leben mit persönlicher Assistenz sensibilisieren.


«Was für andere normal ist, darf für uns kein Luxus sein. Jede Berufsgattung und jede Branche hat ihre Interessenvertretung. Unsere Behinderung ist zwar nicht unser Beruf und Assistenz nicht unser Geschäftsmodell. Eine gemeinsame Stimme brauchen wir trotzdem», sagt Simone Leuenberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei AGILE.CH und Mitinitiantin von InVIEdual.


Die Vereinsgründung ist eine Initiative von Menschen mit Behinderungen, die mit Assistenz leben und wird finanziell und personell unterstützt von AGILE.CH Die Organisationen von Menschen mit Behinderungen.


Kontakt:

Simone Leuenberger, Projektleiterin InVIEdual

AGILE.CH Die Organisationen von Menschen mit Behinderungen

079 311 32 44 / simone.leuenberger@agile.ch / www.agile.ch


AGILE.CH Die Organisationen von Menschen mit Behinderungen setzt sich seit 1951 für Gleichstellung, Inklusion und Existenzsicherung von Menschen mit Behinderungen ein. Der Dachverband vertritt die Interessen von 41 Mitgliedorganisationen im Sinn einer nationalen Behindertenpolitik. Die Mitgliedorganisationen repräsentieren Menschen aller Behinderungsgruppen und Angehörige und werden von Betroffenen geführt.


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